Die Olivenernte
Ernte und Verarbeitung von Oliven auf Kreta
Hochwertiges Olivenöl ist nicht leicht zu finden. Das Olivenöl der Insel Kreta ist hingegen ein Genuss von hoher Güte. Die Region ist für ihren Olivenanbau und die köstlichen Olivenprodukte weltberühmt. Schonende Ernte- und Verarbeitungsmethoden sowie eine umsichtige Qualitätskontrolle sorgen für erstklassige Ergebnisse.
Vogelfreundliche Erntemethoden
Immer wieder ist die Olivenernte weltweit in die Kritik geraten, weil vielfach Erntemaschinen zum Einsatz kamen, die zum Tod zahlreicher Zugvögel führten. Die Vögel schlafen in den Olivenbäumen und die Maschinen, die über die Bäume hinwegführen, schlagen dabei nicht nur die Oliven ab. Zahlreiche Vogelarten, die davon betroffen sind, zählen zu den geschützten Arten.
Die Olivenernte auf Kreta zählt zur sogenannten "Bird Friendly Harvest" (engl.: vogelfreundliche Ernte). Die Insulaner verwenden, wie es auch generell in Griechenland üblich ist, Netze zum Auffangen der Oliven. Auch ein Absägen von Ästen im Sinne eines gewünschten Rückschnitts zählt zu den Methoden. Die Oliven werden anschließend vorsichtig von den Ästen abgeschlagen. Weiterhin nutzen viele Olivenbauern spezielle Rechen, mit denen sie die Früchte von den Zweigen kämmen.
Zeitpunkt und Verarbeitung der Ernte
Die Olivenernte findet auf Kreta im Zeitraum November bis März statt. Die Früchte werden nach der Ernte gesiebt, damit sich die kleinen Äste und Zweige von den Oliven trennen. Die Früchte selbst werden in diesem bereinigten Zustand in Säcke verpackt und zu einer Olivenpresse transportiert. Hierbei ist ein rasches Vorgehen gefragt, denn die Oliven müssen für die weitere Verarbeitung absolut frisch sein, damit Sie ein Olivenöl in erstklassiger Qualität erwerben können.
Die meisten Gemeinden auf Kreta sind mit eigenen Ölmühlen ausgestattet. Hier werden die Oliven zunächst nochmals automatisch von verbleibendem Blattwerk befreit und anschließend sorgfältig gewaschen. Das Reinigen ist wichtig, damit Sie später ein Olivenöl ohne bittere Geschmacksnote genießen können.
Nach der Reinigung folgt das Zerstampfen der Früchte. Aus der ersten sogenannten Kaltpressung wird ein Jungfernöl gewonnen. Es ist besonders hochwertig und äußerst schmackhaft. Übrig bleibt die Trockenmasse, die ebenfalls genutzt wird, teilweise als Beigabe zum Viehfutter oder auch zur Nutzung als Brennmaterial.
Die Qualität des kretischen kalt gepressten Öls ist erstklassig. Die Richtlinien für die Verarbeitung sind streng, und die Einhaltung wird regelmäßig überprüft.
Frühabfüllung und Farbunterschiede
Wenn die Oliven noch vor der eigentlichen Erntezeit Ende Oktober in einem unreifen grünen Zustand geerntet werden, wird dies als "Early Harvest" (engl.: frühe Ernte) bezeichnet. Die Früchte werden von Hand geerntet, kalt gepresst und unmittelbar danach abgefüllt. Das Ergebnis ist ein besonders aromatisches, cremiges Olivenöl mit einer herb-kräftigen Geschmacksnote.
Bei den Früchten gibt es einen erkennbaren Farbunterschied. Grüne Oliven werden zu einem relativ frühen Zeitpunkt geerntet, meist direkt im Oktober. Schwarze Oliven hingegen sind voll ausgereift. Ihre Erntezeit beginnt meist erst Anfang Dezember. Schwarze Oliven sind im Handel leider oft nicht echt, sondern lediglich durch Oxidation schwarz eingefärbt. Hier ist es sinnvoll, dass Sie die Angaben auf dem Etikett beachten.
Weitere Produkte aus Oliven
Oliven sind sehr vielfältig und werden nicht nur als reine Frucht oder in Form von Olivenöl genossen. Andere interessante Verarbeitungsmöglichkeiten sind beispielsweise:
- Olivenpaste
- Olivenölseife
- Olivencreme für die Haut
- Olivenshampoo